Kinderbetreuung: Eher 1. Klasse statt Bezirksliga
Bezirk Schärding. Berufstätigkeit und Kinderbetreuung zu vereinbaren ist für jede Familie, und erst recht für Alleinerziehende, eine Herausforderung. In manchen Bezirken lässt sich dies allerdings leichter umsetzen als im Bezirk Schärding, zeigt der aktuelle Kinderbetreuungsatlas der Arbeiterkammer.
Keine Gemeinde des Bezirks Schärding wird mehr in die höchste Kategorie „1A“ der Betreuungsrangliste eingeordnet. „Damit sind wir leider der einzige Bezirk in ganz OÖ ohne „1A“ Angebot. Im Bezirk Ried gibt es vergleichsweise drei Topgemeinden und im Bezirk Braunau erfüllen sogar 6 Gemeinden alle Kriterien“, ortet SPÖ Bezirks-Familiensprecherin Paula Rackaseder Aufholbedarf im Bezirk Schärding. 11 der 30 Gemeinden des Bezirks Schärding bieten sowohl ein Angebot für Unter-Dreijährige und Volksschulkinder, als auch einen Kindergarten mit Mittagessen und Öffnungszeiten von mehr als acht Stunden täglich an und erfüllen damit vier Kriterien. Drei Kriterien erfüllen acht Gemeinden, zwei Kriterien sechs Gemeinden und fünf Gemeinden weisen lediglich ein Kriterium auf. Verbessert hat sich das Betreuungsangebot in den Gemeinden Münzkirchen, Wernstein, Rainbach, St. Roman und St. Willibald. „Es ist für Frauen nicht einfach, Kinderbetreuung und Berufstätigkeit unter einen Hut zu bringen. Krippenplätze im Ort wären rar und die Öffnungszeiten im Kindergarten so, dass nur Teilzeitarbeit in Frage kommt. Und selbst da ist tagtäglich Stress und Hetzerei auf der Tagesordnung, um halbwegs pünktlich zu sein!“, berichtet Rackaseder von Gesprächen mit Müttern. „Viele Politiker würden in Sonntagsreden davon sprechen, den „ländlichen Raum zu stärken“. Andererseits je weniger Infrastruktur angeboten werden kann, auch in der Kinderbetreuung, desto weniger Grund haben Familien, hier zu bleiben, “ gibt die SPÖ Bezirks-Familiensprecherin zu bedenken.