ARBEITSZEIT – 60 STUNDEN SIND ZU VIEL
Nach einer fünfstündigen Debatte beschlossen ÖVP und FPÖ am 05. Juli 2018 den 12-Stunden-Tag und die 60-Stunden-Woche.
Die Regierungsparteien sind damit ohne Begutachtung über alle Proteste und die Einwände unzähliger Organisationen – von ÖGB und AK, der Bischofskonferenz, der „schwarzen“ AK in Tirol und Vorarlberg, über christliche Arbeitnehmer und Frauenorganisationen bis zu Behindertenverbände – drübergefahren. Und: Entgegen dem ursprünglichen Antrag wird der 12-Stunden-Tag nicht mit 2019, sondern überfallsartig schon am 1. September 2018 in Kraft treten. Massiv warnen Mediziner vor den gesundheitlichen Folgen des 12-Stunden-Tages. Je länger die Arbeitszeiten, desto höher ist das Risiko für Herz-Kreislauferkrankungen, Herzrhythmusstörungen und Schlaganfälle. Zahlreiche Studien belegen zudem, dass die Leistungsfähigkeit ab der siebenten Stunde abnimmt und das Unfallrisiko mit der Länge des Arbeitstages steigt. Überlange Arbeitszeiten machen krank. Aus dem einfachen Grund, weil Menschen keine Maschinen sind.“
Der 12-Stunden-Tag und die 60-Stunden-Woche wird Familien vor große Probleme stellen, wie sie ihre Kinder betreuen sollen. Und was machen ÖVP und FPÖ? Sie kürzen sogar bei der Kinderbetreuung. Die Pläne für den Ausbau von Kindergärten werden auf Eis gelegt. Aber: Viele Kindergärten schließen schon zu Mittag oder am frühen Nachmittag. In Oberösterreich ist etwa jeder fünfte Kindergarten nur halbtags geführt.
Foto SPÖ: SP-Bezirksparteivorsitzende Petra Mairinger: „Sind 12-Stunden-Tage freiwillig? Dann werden Sie dem Chef sagen: Das geht bei mir nicht, ich habe Kinder zu versorgen, ich habe die Möglichkeit nicht. Und das wird so jeder Chef immer akzeptieren?“